Der Bergsturz von Blatten, der das Walliser Bergdorf im Lötschental Ende Mai durch eine Schutt- und Eislawine zerstört hat, ist ein Naturereignis von unendlicher Tragik. Ein ganzes Dorf und mit ihm eine jahrhundertealte Geschichte – ausgelöscht innert kürzester Zeit.
Unsere Solidarität gehört den Blattnerinnen und Blattnern, die ihre Heimat verloren haben und buchstäblich vor dem Nichts stehen. Gebete helfen jetzt ebenso wie Spenden – beispielsweise über den Katastrophenfonds der Glückskette. Es ist schön mitanzusehen, wie die Schweiz zusammenrückt und so viele Landsleute zum Ausdruck bringen, dass sie das Schicksal von Blatten nicht kalt lässt. Positiv hervorzuheben ist ebenso die Arbeit der Behörden – vom Erdbebendienst bis zu den Katastrophenstäben. Dank ihnen wurden die rund dreihundert Einwohner von Blatten rechtzeitig evakuiert und versorgt – eine Person wird bei Redaktionsschluss noch vermisst. Wenn es drauf ankommt, funktioniert in der Schweiz vieles halt doch sehr gut!
Irritierend ist (einmal mehr) das rücksichts- und empathielose Verhalten, das einige Links-Grüne an den Tag legen. Kaum hatte sich die Katastrophe in Blatten ereignet, fällten sie aus ihren sicheren Bürostuben hinaus ihr Urteil: Die Ursache sei der vom Menschen verursachte Klimawandel.
Der unterschwellige Tenor ihrer Kommentare: Das komme halt davon, wenn man radikale linksgrüne Konzepte (zur CO2-Senkung) nicht stramm umsetze. Abgesehen davon, dass sich die Fachleute streng davor hüten, voreilig den Klimawandel ins Spiel zu bringen, ist es schlicht pietätlos und unanständig, ein dramatisches Naturereignis für politische Zwecke zu missbrauchen. Bundesrat Albert Rösti hat Recht, wenn er sagt, dass die Natur stärker als der Mensch sei – «das wissen die Bergler».
Die dezentrale Besiedelung, auch in abgelegenen Berg- und «Randregionen», gehört zur DNA, zum Wesenskern der Schweiz. Deshalb sollen wir die Blattner darin unterstützen, ihr Dorf wieder aufzubauen (auch wenn einige Sonntagsmedien die Frage aufwerfen, die Berggebiete aufzugeben). Wenn wir jährlich vier Milliarden Franken für sogenannte Entwicklungshilfe im Ausland übrig haben, ist die Forderung der SVP, zur Finanzierung des Wiederaufbaus von Blatten die Hälfte der Entwicklungshilfe einzufrieren, absolut berechtigt.
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